Montag, 29. Juni 2009

"Kapitän Haas nimmt Kampa-Fahne mit"

Heftige Kritik der IG Bau an Massenkündigungen beim Hausbau-Konzern
VON KARSTEN VERSICK
Minden (mt). Wenn er auf die Entwicklung bei Kampa angesprochen wird, packt Bodo Matthey die kalte Wut: "Die Leute sind verraten und verkauft worden", reagiert der Bezirkssekretär der IG Bau in Ostwestfalen-Lippe auf die endgültige Kündigung von 650 der zuletzt 680 Mitarbeiter bei dem nach eigenen Angaben einst größten Fertighausbauer in Europa.Besonders schlecht zu sprechen ist Matthey auf Josef Haas, den letzten Vorstand der insolventen Kampa AG. "Der Kapitän Haas, der maßgeblich am Untergang des Schiffes Kampa beteiligt war, hat jetzt die Kampa-Fahne mitgenommen und die Belegschaft untergehen lassen." Der Gewerkschafter unterstellt weiter: "Das ist von langer Hand vorbereitet." Er glaubt, die Produktion werde nach Osteuropa ausgelagert. Nach Informationen von Matthey seien entlassene Monteure in diesen Tagen zu Gesprächen mit dem Geschäftsführer eingeladen. Darin solle ihnen vorgeschlagen werden, sich selbstständig zu machen und dann weiterhin für Kampa zu arbeiten.
"Ich habe die Lizenz zum Helfen gekauft""Das, was behauptet wird, stimmt nicht", wehrt sich Haas. "Ich habe die Lizenz zum Helfen gekauft, weil ich dafür kämpfe, dass es für Kampa und die Branche weitergeht", erklärt er im Gespräch mit dieser Zeitung. Es sei nach wie vor sein "größter Wunsch", dass noch Investoren gefunden werden. Mit Hilfe von Subunternehmern und Vertriebsmitarbeitern sei er derzeit bestrebt, bestehende Verträge mit Bauherren zu erfüllen und neue Aufträge an Land zu ziehen.

8 Kommentare:

  1. Bin auch voll überzeugt das der "Untergang/Isolvenz" bereits schon von langer Hand geplant und vorbereitet war, vieles spricht dafür und bestätigt sich immer mehr. Auch der Zeitpunkt erst noch über den Winter wo sowieso viele Arbeiten Stillstand wetterbedingt haben und man die Kunden deswegen
    leicht vertrösten konnte ohne den eigentlichen und wahren Grund zu offenbaren. Bereits vor Weihnachten wurden Kunden übern Tisch gezogen mit plötzlichen Abnahmeprotokollen entgegen den vertraglichen Vereinbarungen um möglichst schnell noch an Geld zu kommen was der Bauleistung noch nicht entsprach, was wohl durch absichtlich falsche Kostenberechnungen der Bauleiter und Kundenbetreuer veranlasst wurde. Auch kamen im Jahr 2009 keine Fachhandwerker mehr zur Baustelle und wenn dann nur noch ein Monteurtrupp.
    Sieht so aus das nur noch "Alles"im Werk sowieso schon vorrätiges Material verarbeitet wurde und versucht das noch an den Mann zu bringen mit wenig Aufwand gerade mal noch Monteure zum Aufstellen ..ein sogenannter "AUSVERKAUF"
    Im Hause Kampa muß ja auch bekannt gewesen sein daß kein Geld mehr da ist und die Handwerker nicht bezahlt wurden. Auch so manche Vorstände sprangen rechtzeitig noch rechtzeitig vom "sinkenden Schiff"
    Wenn so eine "Insolvenz" rechtlich sein soll und vom Staat auch noch geduldet wird verstehe ich die Welt nicht mehr!

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  2. Ich muss meinem Vorredner leider teilweise widersprechen. Bei mir kamen im Januar und Februar 2009 sehr wohl "Fachhandwerker" auf die Baustelle. Darunter waren Subunternehmer für Sanitär, Heizung, Elektro und Estrich. Die Insolvenzanmeldung hat mich erwischt, während der Estrich trocknete.

    Meiner Erfahrung nach ist bei einer Insolvenz jeder sich selbst der Nächste. Das fängt beim Kundenbetreuer schon an, der sein Telefon aus der Wand zieht und sich sofort nach einem neuen Job umsieht. Je höher, je sichtbarer der Einzelne ist, desto auffälliger ist halt auch sein Umgang mit der Insolvenz. Und als Geschäftsführer, selbst eines kleinen Unternehmens, muss man sich ziemlich schnell ein dickes Fell zulegen, sonst geht man unter.

    Warum soll eigentlich nicht auch der Bauherr sich selbst der Nächste sein? Man kann sich durchaus in die Motive der beteiligten Mitarbeiter und des Insolvenzverwalters hineindenken und sich darauf einstellen. Vielleicht gewinnt man dabei nicht viel, aber es erspart ein paar Überraschungen und viel Verärgerung.

    Alles Gute.

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  3. Hallo, da habt Ihr wohl Glück gehabt das dies alles noch gemacht und auch fertig wurde, aber diese Aufträge dazu wurden sicher schon im Dezember noch vergeben und dann halt im Januar/Februar gemacht.
    Bei mir war das leider nicht mehr so sondern eher trifft fast so wie der erste Komentator die Lage beschreibt.

    Wünsch auch allen Beteiligten viel Glück!

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  4. Hallo. Suche hier um Rat,habe fast 15000 Euro Anzahlung geleistet und bis jetzt nicht erhalten, sogar mein Plan hängt noch beim Architekten. Bei Kampa wird man nur vertröstet, der IV ist noch schlimmer. Kampa schadensersatz zahlen Kann ich mir nicht leisten, und weis nicht ob ich mit Haas noch was zu tun haben will.

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  5. wieso denkst du immer noch, du muesstest schadenersatz zahlen?
    hast du denn keinen brief vom IV bekommen, dass er sein wahlrecht ausuebt und auf den bau verzichtet?

    schau dir mal die kommentare hier zum VOX beitrag an.
    da findest du links zu nem alten blog sowie zu einem bauforum, wo klar wird, das schadensersatz passe ist seit kampa zerschlagen wurde.

    lass dich aber bloss nicht von der neuen kampa koedern, sonst bist du wieder in neuen faengen. ausser dem namen ist diesen firmen nichts gemein.

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  6. dadurch, dass der IV sein wahlrecht ausübt und den Vertrag nicht erfüllen wird heißt nicht, dass der Vertrag erledigt ist.
    Der Vertrag bleibt weiterhin bestehen!!!
    Mann muss auf jeden Fall kündigen und bis 11.07.09 seine Forderungen anmelden. Verpasst man das hat man u. U. die A....karte gezogen.

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  7. worauf beziehst du dein wissen??

    wir diskutieren seit monaten u.a. auch mit anwälten,ohne ergenbnis;
    wenn du mehr weißt informier uns bitte-

    wir gehen davon aus, dass der vetrag dauerhaft nicht erfüllt werden kann und deswegen keine schadenserstzforderungen geltend gemacht werden können!
    ledigl. leistungen können verrechnet werden.

    wenn du fundiert mehr weißt, dann bitte schnell alles hier rein schreiben. danke!

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  8. Setzt euch am Besten schnellstmöglich mit Herrn Nilson vom Bauherrennotruf auseinander. Einfach googlen.

    Das bezieht sich allerdings nur auf Bauherren die bis zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens noch nicht gekündigt haben. Hier ist ein Abwicklungsverhätnis entstanden, welches Schadensersatzansprüche nicht ausschließt.

    Bei Bauherren die vor Insolvenzeröffnung gekündigt haben sollte die Kündigung rechtskräftig sein.

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