Mittwoch, 3. Juni 2009

Kommentar zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens

Hermann M. Schröder zur Eröffnung des Insolvenz- verfahrens gegen Kampa

Das Pech der Kleinen

Der Fertighaushersteller Kampa ist pleite. Die Aktiengesellschaft wird seit gestern abgewickelt. Im Landkreis Potsdam-Mittelmark sind von dem Bankrott 132 Mitarbeiter an den Standorten Brück und Ziesar betroffen. Für sie beginnt nun eine Zeit des ungewissen Wartens. Der Insolvenzverwalter hat zwar angekündigt, dass vorerst keiner seinen Arbeitsplatz verlieren wird, doch die Entscheidung liegt demnächst in der Hand des neuen Eigentümers. Mehr als zwölf Interessenten soll es geben, darunter auch Finanzinvestoren, in Deutschland besser als Heuschrecken bekannt. Dass es denen in der Regel um schnelle Renditen und weniger um die Unternehmen an sich geht, ist hinlänglich bekannt. Die Kampa AG ist ein trauriges Beispiel für die zahllosen Mittelständler, die täglich um ihr Überleben kämpfen, für die große Politik jedoch allenfalls als Steuerzahler eine Rolle spielen. Und während in Berlin mit der umstrittenen Opel-Rettung der wohl teuerste Wahlkampf aller Zeiten geführt wird, sterben Unternehmen wie Kampa einen eher leisen Tod. Bleibt zu hoffen, dass der Insolvenzverwalter ein gutes Händchen bei der Auswahl des Käufers hat. Dieser wird nämlich mit Kampa auch die Verantwortung für viele Familien übernehmen. Dem werden nicht viele gerecht.

Märkische Allgemeine

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